Entwicklung eines grenzüberschreitenden Raumordnungskonzepts

Erste Planspiel-Runde durchgeführt – Teil zwei folgt Anfang Oktober

Am 7. und 8. September fand die erste Runde des grenzüberschreitenden Planspiels statt, an dem Akteure der Raumplanung, Wirtschaftsförderung, dem Verkehrssektor und der Politik aus dem Raum SaarMoselle – sowohl von deutscher als auch von französischer Seite – teilnahmen. Anlass ist die Herausforderung, vor der die Grenzregion besonders steht: die Planungshoheit endet an der Grenze. Eine gemeinsame Entwicklung des Raums wird dadurch erschwert. Daher muss sich auf kreative Art und Weise Gedanken gemacht werden, wie man mit einem eigenen, grenzüberschreitenden Konzept die Region als Ganzes entwickeln möchte.

Der Auftakt der Hybridveranstaltung fand zunächst online statt. Thomas Unold, Fachdienstleiter Regionalentwicklung und Planung beim Regionalverband Saarbrücken, und Marc Zingraff, Bürgermeister von Saargemünd und Mitglied des Regionalrats der Région Grand Est, begrüßten die Planspielteilnehmenden. Im Anschluss tagte das fiktive, politisch besetzte Steuerungsgremium. Andrea Hartz vom Saarbrücker Planungsbüro agl und Patricia Gout von der Metzer Stadtplanungsagentur AGURAM übernahmen die Rolle der Vorsitzenden. Beide Büros bereiteten das Planspiel inhaltlich vor und moderierten die Gruppensitzungen. Das Steuerungsgremium fasste einen Beschluss, der die Planungspraktiker aus den Verwaltungen beauftragt, ein grenzüberschreitendes Agglomerationskonzept in die Wege zu leiten. Welche genauen Inhalte es haben könnte, hierzu trafen sich an diesen zwei Tagen in Sulzbach zahlreiche Akteure aus der gesamten Region in verschiedenen Arbeitsgruppen, die den Grenzraum gründlich unter die Lupe nahmen. Sie analysierten seine Stärken und Schwächen, aber auch Chancen und Risiken und diskutierten über die Hemmnisse für eine gelingende Zusammenarbeit. Es wurde erkenntlich, dass vor allem die Sprachbarriere und die Unkenntnis über das Planungssystem des Nachbarlandes besondere Probleme in der Zusammenarbeit darstellen. Die Themen Einzelhandel und Mobilität erhielten einen besonderen Fokus, indem hierfür extra zwei Arbeitsgruppen mit den entsprechenden Experten aus diesem Bereich zusammenkamen. Die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen wurden einem erweiterten Kreis von Vertretern der Gemeinden und Kommunalverbände präsentiert und bestätigt. Das politische Steuerungsgremium machte den Abschluss an diesen zwei Tagen und war von den ersten Zwischenergebnissen sichtlich begeistert.

Das Planspiel ist Teil eines deutsch-französischen Projektes im Rahmen des Forschungsfeldes „Modellvorhaben der Raumordnung“ des Bundesinnenministeriums. Es wird von Vertretern der TU Kaiserslautern und der Uni Lorraine wissenschaftlich begleitet. Anfang Oktober findet die zweite Runde statt. Dann soll beispielsweise auch darüber diskutiert werden, welchen Namen das Konzept tragen könnte, ob es ein Schrift- oder Planwerk werden soll und welche Verbindlichkeit es haben könnte.


Hinweis für Journalistinnen und Journalisten: Die zweite Planspielrunde findet am 4. + 5. Oktober in der Aula Sulzbach statt. Wenn Sie Interesse daran haben, vor Ort darüber zu berichten, können Sie sich vorab an die Projektkoordinatorin, Raphaela Maertens, wenden unter 0681 506-6018 oder per Mail an <link>raphaela.maertens@rvsbr.de.